Foto: Uwe Tichelmann.
Weltweit folgt auf einen Nutztierriss der Ruf nach Abschuss des Beutegreiefers. So auch bei uns, wenn der Wolf Schafe oder Ziegen reißt. Jedoch schafft gerade diese Maßnahmen meist mehr Probleme, wie eine gerade veröffentlichte Studie im Fachjournal «Frontiers in Ecology and the Environment» zeigt.
In dieser wissenschaftlichen Untersuchung zeigen Adrian Treves und seine Kollegen auf, dass tödliche Methoden zum Schutz der Nutztiere, wie Jagd, Giftköder oder Fallenjagd, nicht den gewünschten Effekt für die Nutztierhalter zeigen. Es kann sogar zu eienr Verschärfung der Konflikte durch den Tod der Beutegreifer kommen. Nur in 29 Prozent der untersuchten Fälle konnte ein minimaler, aber kurzfristiger, Rückgang der Übergriffe erzielt werden. Bei 43 Prozent wurden hingegen mehr Nutztierschäden als vor der Tötung festgestellt.
Bei nicht-tödlichen Methoden, wie beim Einsatz von Herdenschutzhunden oder visuelle Abschreckungen ("Fladry"), haben die Nutztierschäden in 80% der untersuchten Fällen abgenommen. Für die Studie wurden Daten vor allem aus Nordamerika und Europa gesammelt.
Die Forscher geben die klare Empfehlung, auf ineffektive Methoden zur Schadensvermeidung, wie das Töten von Beutegriefern, zu verzichten.
Auch der BUND Landesverband NRW ist gegen den Abschuss von Wölfen. Herdenschutz sollte konsequent umgesetzt werden. Am besten flächendeckend in ganz NRW, damit der Wolf nicht an ungeschützten Herden lernen kann, dass es sich lohnt Schafe und Ziege anzugreifen. Dafür ist aber eine unbürokratischere und umfassendere Unterstützung durch das Land von Nöten als es bisher der Fall ist.