Energie- und Wärmestrategie NRW

25. Juli 2024 | Braunkohle, Energiewende, Klima & Energie

BUND-Stellungnahme mit Lob und Kritik

Freiflächen-PV und Windenergie statt Braunkohle - im Rheinischen Revier vollzieht sich derzeit die Energiewende. [Foto: Dirk Jansen] Freiflächen-PV und Windenergie statt Braunkohle - im Rheinischen Revier vollzieht sich derzeit die Energiewende. [Foto: Dirk Jansen]

In Weiterentwicklung der Energieversorgungsstrategie aus 2021 erarbeitet das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen aktuell eine neue Energie- und Wärmestrategie NRW. Die Strategie umfasst alle Sektoren und alle Bereiche der Energie- und Wärmewende und beschreibt den Weg des Landes in Richtung Klimaneutralität. Als integrierter Ansatz definiert die Energie- und Wärmestrategie NRW sowohl langfristige Ziele für das Energiesystem in Nordrhein-Westfalen als auch Maßnahmen für deren Erreichen.

Am 2. Juli 2024 hat die Landesregierung beschlossen, zu dem zwischenzeitlich erstellten und mit allen Ressorts der Landesregierung abgestimmten Entwurf einer Energie- und Wärmestrategie NRW die Verbände und Stakeholder anzuhören. Die Anhörung endet am 26.07.2024.

Der BUND hat dazu eine ausführliche Stellungnahme erarbeitet. Grundsätzlich begrüßt der BUND den Entwurf der Energie- und Wärmestrategie (EWS), da er die wesentlichen Handlungsfelder und Maßnahmen zum Erreichen der Klimaneutralität treffend benennt. Das vorgelegte Papier müsse allerdings als dynamisches Dokument betrachtet werden, das auf Grundlage eines fortlaufenden Monitorings regelmäßig angepasst, ergänzt und gegebenenfalls nachgeschärft werden muss.

Allerdings sieht der BUND auch noch Defizite. So bleibe die Frage, wie eine Beschleunigung der Maßnahmen zur Umsetzung der Strategie ohne weiteren Abbau der Umweltstandards und der Bürgerbeteiligung geplant sei, unbeantwortet. Die Akzeptanz der Mobilitäts-, Energie- und Wärmewende sei aber von entscheidender Bedeutung. Kritisch sieht der BUND die starke Fokussierung auf den Stromtransport aus der Nordsee zur Deckung der heimischen Bedarfe, womit ein überdimensioniertes Übertragungsnetz vorprogrammiert sei. Stattdessen müsse der Schwerpunkt auf den Ausbau der erneuerbaren Energien in NRW und den Ausbau des Verteilnetzes gelegt werden. Auch vermisst der BUND den Ausschluss grünen Wasserstoffs im Gebäudewärmebereich. Grundsätzlich auf Ablehnung stößt die geplante Etablierung einer CO2-Infrastruktur zur Abscheidung, dem Transport und Lagerung von Kohlendioxid (CCS).

Die Fertigstellung und Veröffentlichung der Energie- und Wärmestrategie NRW ist für das dritte Quartal 2024 geplant.

BUND-Stellungnahme zum Entwurf der Energie- und Wärmestrategie NRW

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