BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen

Strukturwandel im Rheinischen Revier nachhaltig gestalten

20. April 2024 | Braunkohle, Landesplanung, Nachhaltigkeit

LEP VI-Flächen zukunftsfhig nutzen / keine Industriegebiete auf der "grünen Wiese"

Vortrag von Dirk Jansen/BUND. Vortrag von Dirk Jansen/BUND.

Beim Strukturwandel im Rheinischen Revier läuft einiges schief. Anstatt die Region im Sinne der UN-Nachhaltigkeitsziele neu aufzustellen und den Klima- und Ressourcenschutz sowie die Klimaanpassung zur Richtschnur des Handelns zu machen, wird von Kommunen und IHKs nach altem Muster munter weiter geplant. Gewerbe- und Industriegebiete gigantischen Umfangs auf der "grünen Wiese" werden so zum Freiraumschwund beitragen, die notwendige ökologische Revitalisierung der Region droht auf der Strecke zu bleiben.

Ein Bespiel dafür sind die vollkommen aus der Zeit gefallenen Uralt-Planungen auf der im Landesentwicklungsplan seit 1978 für industrielle Großforhaben gesicherten Fläche in Geilenkirchen-Lindern. Unter dem Titel "Future Site InWest" werden derzeit die Planungen vorangetrieben. Dabei ist weder ein Bedarf ersichtlich, noch wäre das Megaprojekt umweltfreundlich zu realisieren.

Diskussion in Geilenkirchen

Am Freitag, den 19.04.2024 haben Experten und betroffene Bürger*innen in der Mehrzweckhalle Lindern auf Einladung von Bündnis 90/Die Grünen die Pläne zum Future Site InWest diskutiert. Das geplante 240 Hektar große Industriebegiet stößt auch auf erheblichen Widerstand bei Anwohner*innen. Mehr als 10.000 Menschen sollen hier einmal arbeiten. Dies verändert die Lebensqualität in der kleinen Ortschaft erheblich. Schulen, Kindergärten, Straßen und Bahnhof sind für eine solche Entwicklung nicht ausgelegt. So warnte zum Beispiel BUND-Geschäftsleiter Dirk Jansen vom BUND  vor den Auswirkungen: „Sie werden Ihre Heimat nicht wiedererkennen.“ Konkrete Nachfrage nach den Gewerbeflächen gibt es ebensowenig wie die Verkehrsinfrastruktur zur Anbindung des Megaprojekts. Ohne staatliche Fördergelder liefe zudem gar nichts.

Dabei gibt es schon jetzt Alternativen zu einer Nutzung der Flächen durch Großindustrie. Heute ist die Umgebung von Lindern durch Landwirtschaft geprägt. Durch moderne Freiflächen-Photovoltaik könnte die Landwirtschaft weiterbestehen und zusätzlich Strom für ca. 50.000 Haushalte erzeugt werden. Dies würde der Kommune sofort Einnahmen verschaffen, lieferte einen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung und würde zugleich einen wichtigen Baustein zur Klimaneutralität liefern.

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